In vielen Industrienationen sind Rückenschmerzen sogar der Hauptgrund für krankheitsbedingte Fehltage. Jahrelange Büroarbeit und dauerhaftes Sitzen, falscher Umgang mit Lasten. Das alles hinterlässt seine Spuren.
Obwohl Atemwegserkrankungen mit Abstand den häufigsten Grund von Arbeitsunfähigkeiten ausmachen, ist die durchschnittliche Dauer dieser Erkrankungen mit durchschnittlich 7,8 Tagen kurz (Quelle: DAK- Report). Deutlich länger dauern Muskel-Skelett-Erkrankungen, die mit durchschnittlich 20,1 Tagen die zweithäufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit sind (Quelle: DAK-Report).
Eine häufige Diagnose hinter dem Begriff „Muskel-Skelett- Erkrankungen“ sind Rückenschmerzen.
Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin hat 2017 in einer Studie die Produktionsausfallkosten nach Diagnosegruppen untersucht:
Muskel-Skelett-Erkrankungen machten dabei 0,5 Prozent des Bruttosozialprodukts aus (Quelle: BAuA 2019). 85% der Beschäftigten in den Industrieländern leiden mindestens einmal in ihrem Leben an Rückenschmerzen, 10% davon chronisch.
Die Ursachen der Chronifizierung sind multifaktoriell. Neben persönlichen Gründen gehören auch die Arbeitsbedingungen dazu. Dazu zählen beispielsweise Unzufriedenheit mit der jeweiligen Tätigkeit, monotone Körperhaltungen oder schwere Arbeit.
Aber auch eine Überdiagnostik von ärztlicher Seite spielt eine wichtige Rolle bei der Chronifizierung von Rückenschmerzen.
In einer Studie wurde die Wirkung von bildgebenden Verfahren bei Patienten mit Rückenschmerzen verglichen.
Bei der ersten Gruppe wurde eine bildgebende Untersuchung (z.B. Röntgen, CT, MRT) durchgeführt, bei der zweiten Gruppe nicht.
Bei beiden Gruppen wurde eine ernsthafte Erkrankung durch klinische Untersuchungen ausgeschlossen.
Nach einigen Monaten wurde die Zufriedenheit beider Gruppen miteinander verglichen.
In der Gruppe mit der Durchführung von Bildgebung wurde eine höhere Anzahl von Patienten festgestellt mit:
- Anhaltenden Beschwerden
- Bewegungseinschränkungen
- Ärztehopping
- Unzufriedenheit mit dem Arzt
Je länger Rückenschmerzen anhalten, desto mehr treten psychosoziale Faktoren in den Vordergrund wie Ängste, Sorgen, Stress und Rückzug.
Der Schmerz verliert seine typische Warnfunktion und verselbstständigt sich. Er hat kein Korrelat mehr zum ursächlichen Befund. Die Schmerzdauer geht in der Regel über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten über das Ausmaß der akuten Ursache hinaus. Ab hier beginnt die Chronifizierung.
Prävention von Chronifizierungsprozessen
Aufgrund der oben genannten Faktoren ist es enorm wichtig, von Anfang an die richtige Therapie anzuwenden und die Mitarbeiter zu begleiten.
Denn hat der Prozess der Chronifizierung einmal begonnen, stehen die Chancen einer Heilung mit fortschreitender Zeit immer schlechter.
Dieses ist nicht nur für den einzelnen in seiner Lebensqualität beeinträchtigend und ggf. auch existenziell, sondern stellt auch für Ihren Betrieb einen Verlust von wertvollen Fachkräften dar.
Sehr gerne unterstütze ich Ihren Betrieb individuell in der Prävention solcher Chronifizierungsprozesse. Mit meiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Schmerztherapie verfüge ich auf diesem Gebiet über einen sehr breiten Erfahrungsschatz.